Altglas: aus alt mach neu
In jeder gebrauchten Glasverpackung steckt eine neue. Denn aus alten Glasverpackungen werden neue geformt. Immer wieder in 1A-Qualität. Glasrecycling ist ein natürlicher vollendeter Materialkreislauf. Und ein Musterbeispiel für nachhaltiges Handeln.
Das gehört / gehört nicht in den Glascontainer
Es gibt in der Regel drei verschiedene Glascontainer:
Weißglas, Braunglas, Grünglas
Blaues oder andersfarbiges Glas kann im Grüngutcontainer entsorgt werden, da die chemische Zusammensetzung von Grünglas diese Farben toleriert.
Diese Materialien müssen zum Recyclinghof gebracht werden.
Gläser wie Fensterglas, hitzebeständiges Glas (z.B. aus Backformen) oder Glühbirnen gehören nicht in die Glascontainer, da sie andere Schmelzpunkte und chemische Zusammensetzungen haben und das Recycling stören würden.
Auch Keramikteilchen und Steine gehören separat entsorgt, sie bilden Einschlüsse im neuen Glas.
Interessant zu wissen, dass
- durch das Recyceln einer einzigen Flasche beispielsweise ein Computer 25 Minuten oder eine Waschmaschine 10 Minuten mit Strom versorgt werden kann.
- rund 40 % aller Getränke in Glas abgefüllt werden.
- rund 97 % der Haushalte ihre Glasverpackungen recyceln.
- recyceltes Glas genau die gleichen Eigenschaften hat wie Glas, welches aus Primärrohstoffen geschmolzen wird.
Schritte des Glaskreislaufs
1. Herstellung und Nutzung
Glasverpackungen wie Flaschen und Gläser werden aus natürlichen Rohstoffen wie Sand, Soda und Kalk hergestellt. Nach der Produktion werden diese Verpackungen für verschiedene Produkte, wie Lebensmittel oder Getränke, verwendet.
2. Sammlung und Recycling
Nach der Nutzung durch den Verbraucher werden Glasverpackungen über spezielle Glascontainer gesammelt. Es ist wichtig, Glas nach Farben zu trennen (grün, braun, weiß), um das Recycling effizient zu gestalten.
3. Aufbereitung
In Recyclinganlagen wird das gesammelte Glas zerkleinert, von Verunreinigungen befreit und zu sogenanntem „Scherben“ verarbeitet. Dieser Scherben wird dann wieder in den Produktionsprozess eingebracht.
4. Neue Herstellung
Der recycelte Glasscherben wird zusammen mit neuen Rohstoffen eingeschmolzen und zur Herstellung neuer Glasverpackungen verwendet. Dieser Prozess spart Energie, da das Schmelzen von Altglas weniger Energie benötigt als die Herstellung von neuem Glas aus Rohstoffen.
5. Wiederverwendung
Die neuen Glasverpackungen können erneut verwendet werden, und der Kreislauf beginnt von vorne. Da Glas nicht an Qualität verliert, kann dieser Prozess unendlich oft wiederholt werden.
Der Glaskreislauf trägt wesentlich zur Reduzierung von Abfällen und zur Schonung natürlicher Ressourcen bei und ist ein Paradebeispiel für Kreislaufwirtschaft.
Aufbereitung: Sortieren, Zerkleinern und Abscheiden
In der Aufbereitungsanlage werden die Fremdstoffe und Fehlwürfe (z.B. Flachglas, Keramik, Leuchten) aussortiert. Danach wird das Glas zerkleinert. Ein Magnet trennt Flaschenverschlüsse und andere Metallteile ab. Etiketten landen im Papiersauger. Die Scherben werden gesiebt und in optoelektronischen Scannern von den letzten farblich nicht passenden Scherben und Fremdstoffen befreit.
- Schmelzen
Bei Temperaturen um die 1’600 Grad Celsius werden die Glasscherben unter Zugabe geringer Anteile der traditionellen Rohstoffe – Sand, Kalk, Soda – aufgeschmolzen. - Formen neuer Glasbehälter
Bedarfsgerecht dosiert, wird das flüssige Glas in die Formgebungsmaschine geleitet. Das Ergebnis sind neue Flaschen und Gläser. Altglas kann restlos verwertet und immer wieder als Rohstoff verwendet werden.
Quelle: mülltrennung-wirkt.de
1 Tonne
rezyklierte Glasverpackungen sparen so viele Umweltbelastungen ein, wie die durchgehende Nutzung eines Laptops während 1.7 Jahren generiert.
Die sorgfältige Trennung von Glasfarben ist entscheidend, um hochwertige Glasverpackungen aus Recyclingmaterial herzustellen und den Glaskreislauf effizient zu gestalten.