Folie entsorgen: Abfallarten, Entsorgung, Recycling
Folien umhüllen und schützen Packstücke. Sie können als Verkaufs- oder Transportverpackungen anfallen, aber auch aus anderen Herkunftsbereichen wie zum Beispiel Produktionsbetrieben oder Landwirtschaft stammen. Folie kommt sowohl im Privathaushalt als auch in Gewerbe- und Industrieunternehmen vor. Doch wo und wie kann man diese Folie entsorgen?
Je sortenreiner die Qualität, desto besser können die Folien verwertet werden. Saubere Folienfraktionen mit einer einheitlichen Materialqualität können in der Kunststoffindustrie recycelt und so dem Stoffkreislauf wieder zugeführt werden. Verschmutzte oder gemischte Folien geringerer Qualität können beispielsweise zu Sekundärbrennstoff für die Zementindustrie aufbereitet und energetisch verwertet werden.
Folie entsorgen oder sammeln
Pro Jahr werden etwa 110’000 Tonnen Polyethylen-Folien aus Industrie, Gewerbe und Landwirtschaft zu Abfall. Dies entspricht etwa 14 % des gesamten jährlichen Kunststoffabfalls der Schweiz. Rund 70 % der Folien werden in Kehrichtverbrennungsanlagen zur Energiegewinnung genutzt, 24 % der Folien werden recycliert, weitere 6 % sind ein Ersatzbrennstoff in Zementwerken. Diverse Branchenvertreter bieten bereits auf freiwilliger Basis Rücknahme-, bzw. Sammelsysteme für Folien aus dem professionellen Bereich an. Damit hat sich die Branche selber organisiert und fördert das Recycling von PE-Folien aus Industrie, Gewerbe und Landwirtschaft. Diese Anstrengungen sind ein wichtiger Beitrag zur Kreislaufwirtschaft.
Folie: Was ist das?
Folien gibt es in unterschiedlichen Materialien und Ausführungen. Dabei kann nach verschiedenen Kriterien unterschieden werden:
- Nach Material (Aluminium, Kunststoff, Zinn etc.)
- Nach Verwendung (Frischhaltefolie, Overheadfolie)
- Nach Eigenschaften (Klebefolie, Luftpolsterfolie u.s.w.)
- Nach Herstellungsart (Blasfolie, Giessfolie)
Kleine Mengen Privathaushalt
Entsorgungsmöglichkeiten
- Abfallsack
- Kunststoffsammelsack
Die Kunststoffsammelsäcke können an den dafür vorgesehenen Sammelstellen abgegeben werden.
Grosse Mengen oder Produktionsabfall
Sammelbehälter
Der Entsorgungsweg von Folien ist je nach Verschmutzungsgrad und Fraktion unterschiedlich. Dabei gibt es die stoffliche Verwertung, die Verwertung als Ersatzbrennstoff im Zementwerk und die Verbrennung in der Kehrichtverwertungsanlage.
Der Abtransport ist durch ein lokales oder regionales Entsorgungs- oder Transportunternehmen organisiert. Die verpressten Ballen können auch bei einer Sammelstelle abgegeben werden.
Gewerbliche Plastikfolie entsorgen
Zu den Folienabfällen zählen sortenreine Kunststoffe wie beispielsweise Polyethylen (PE), Polypropylen (PP) oder Polystyrol (PS). Egal, wie Sie Ihre PE-Folie entsorgen, unser Sortiment bietet Lösungen für unterschiedliche Mengen und Bedürfnisse. Mit unserem Produktfinder haben Sie die Möglichkeiten, die ideale Lösung für Ihre Menge zu filtern. Das Ergebnis zeigt eine grobe Auswahl an Produkten an, die für die angegebene Menge in Frage kommt.
Zum ProduktfinderPlastik in Zahlen
Weltweit werden jährlich über 400 Millionen Tonnen Plastik aus Erdöl produziert. Man schätzt, dass die Menge bis 2050 auf über eine Milliarde ansteigt.
Die Schweiz verbraucht derzeit rund eine Million Tonnen Plastik pro Jahr. Ein Viertel davon wird in langlebigen Produkten verwendet, etwa in Stühlen, Fensterrahmen oder Autos. Circa 60 000 Tonnen gelangen in Zementwerke, die nicht wiederverwertbare Kunststoffe statt Kohle verbrennen, um Wärme für Produktion zu erzeugen.
Die Mehrheit des Plastiks, 650 000 Tonnen, landet in Kehrichtverbrennungsanlagen. Der Abfall wird dort zwar wann immer möglich ebenfalls thermisch genutzt. Doch die CO2-Emissionen sind dreimal höher, als wenn das Plastik recycelt werden würde. Zudem gehen Stoffe verloren, die zurück in den Kreislauf geführt werden könnten. Pro Kilo Kunststoff, der wiederverwertet statt verbrannt wird, werden mindestens drei Kilo CO2 verhindert.
Doch manchmal ist Plastik besser als sein Ruf – etwa bei Einkaufstaschen. Dies bestätigt eine Studie aus dem Jahr 2014. Damals hat Roland Hischier, Verantwortlicher für Ökobilanzierung bei Forschungsinstitut Empa St. Gallen, herausgefunden: Säcke aus recyceltem Plastik sind am umweltfreundlichsten, gefolgt von solchen aus neuem Plastik. Der Grund: Beide sind praktisch unverwüstlich. Papiertaschen hingegen müssen oft rascher ersetzt werden. Vor allem aber sind sie in der Herstellung mit grösseren Emissionen verbunden, da mehr Chemikalien und Energie nötig sind. Am schlechtesten schneiden Baumwollsäcke ab. Die Pflanze braucht im Anbau viel Wasser sowie Dünger und Pestizide. Eine Baumwolltasche müsste mindestens 80-mal häufiger genutzt werden, bis sich der Produktionsaufwand im Vergleich zum Sack aus recyceltem Plastik lohne.
Wie entsteht PE-Folie?
Der Grundstoff für Polyethylen «PE» ist das bei der Raffination von Erdöl anfallende Rohbenzin. Durch Aufspaltung dieses Zwischenprodukts entsteht eine ungiftige, gasförmige Verbindung aus Kohlenstoff und Wasserstoff: Ethylen. PE-Folien sind laut BGA physiologisch unbedenklich und zur Verpackung von Lebensmitteln seit Jahrzehnten erprobt und bestens geeignet. PE-Folien sind dank hoher Reiss- und Nassfestigkeit meist mehrfach verwendbar und somit ökologisch ökonomisch günstig. Bei der Herstellung und Verarbeitung von PE-Folie entstehen weder Geruchsbelästigung, noch giftige Dämpfe oder Abwässer, zudem ist PE-Folie wiederverwertbar.
Eine PE-Folie besteht aus sehr dünnem Kunststoff. Die Kunststofffolie (umgangssprachlich auch «Plastikfolie) ist mit 40 % das am häufigsten verwendete Verpackungsmaterial weltweit. In der Verpackungsbranche ist Verpackungsfolie nicht mehr wegzudenken.
PE-Folie gibt es in vielen unterschiedlichen Ausführungen (z.B. selbstklebend) und je nach Anwendung in verschiedenen Breiten, Farben, Stärken, Grössen und Formen erhältlich.
Welche Folienarten gibt es?
LDPE = Low Density Polyethylen (=geringe Dichte)
- Ausgezeichnete Transparenz
- Weich und elastisch
- Flexibel und dehnbar
- Leicht und leise abrollbar
- Wachsartige Oberfläche
Einsatzzweck: Schrumpfbereich
HDPE = High Density Polyethylen (= hohe Dichte)
- Naturtransparent, eher milchig
- Zäh und eher steif
- Robust und reissfest
- Wenig dehnbar
- Harte, glatte Oberfläche (Knistereffekte)
Einsatzzweck: klassische Folienbeutel
LLDPE = Linear Low Density Polyethylen
- Spezialqualität auf LDPE-Basis
- Etwas milchiger als LDPE
- Extrem widerstandsfähig
- Stark dehnbar
- Extrem durchstossfest
- Stärkenreduzierung möglich
Einsatzzweck: Schlauchfolie (hohe Dehnbarkeit und Reissfestigkeit)
MDPE = Middle Density Polyethylen (mittlere Dichte)
- Mischung aus HDPE und LDPE
- Fester und steifer als LDPE
- Flexibler und weicher als HDPE
- Matte Oberfläche
- Leichter Knistereffekt
- Stärkenreduzierung möglich
Einsatzzweck: Seitenfaltensack und Abfallsack
COEX-Verbund
- Aus mehreren Schichten bestehend
- Dadurch extrem reissfest
- Verschiedene Folieneigenschaften werden miteinander kombiniert
- Für Spezialanwendungen geeignet
Einsatzzweck: Sicherheitsversandtasche (reissfest, blickdicht, wasserabweisend)
Luftpolsterfolie
- Kunststofffolie aus zweischichtig verschweisstem Polyethylen (PE), Deckfolie und einer zweiten Lage mit eingearbeiteten Luftpolstern
- Meist durchsichtig, mind. 2-lagige Luftpolsterfolie, auch dreilagig erhältlich
- Klassisch auf Rollen, aber auch als Schlauchfolie, als Versandtasche u.v.m.
Einsatzzweck: Luftpolsterfolie