Rohstoffknappheit
Gründe und Folgen für die Industrie

Rohstoffknappheit: Gründe und Folgen für die Industrie

Die wirtschaftlichen Folgen der Corona Krise sind sehr eigen. Eine Pandemie in diesem Ausmass ist für die globalisierte Industrie etwas Neues. Eine Folge davon ist eine akute Rohstoff- und Materialknappheit. Das führt weltweit zu steigenden Preisen, längeren Lieferzeit und geringeren Verfügbarkeiten. Dadurch wird der wirtschaftliche Aufschwung gebremst. Lesen Sie hier, warum Lieferengpässe bestehen, welche Risiken daraus erwachsen und welche Konsequenzen dies für Unternehmen hat.

Gründe für den Engpass

Containermangel
Einer der Gründe ist der Containermangel im Transportwesen. Mit dem Corona Ausbruch in Asien ging die dortige Industrie in den Lockdown. Asiatische Reedereien bestellten daraufhin keine Leercontainer mehr. Eine hohe Nachfrage nach elektronischen Geräten führte aber zu einem Boom asiatischer Produkte. Die Container in chinesischen Häfen reichten nicht mehr für die Verschiffung aus. Gleichzeitig wurden aufgrund von Lockdowns in den USA und in Europa kaum noch Waren und damit auch keine Container nach Asien verschickt. Daraus resultiert die anhaltende Containerknappheit in Asien und ein Containerüberschuss in den USA und Europa. Die Frachtkosten haben als Folge massiv zugelegt. Die Blockade des Suez-Kanals im März 2021 hat den Containermangel und damit die Materialknappheit verschärft und die logistischen Folgen sind immer noch zu spüren.

Produktionsausfälle
Gerade in Asien fallen Eindämmungsmassnahmen zur Bekämpfung von Corona sehr strikt aus, was immer wieder zu Produktionsausfällen führt. Zudem haben Rohstoffproduzenten entschieden, ihre Anlagen zu warten, weil die Zeichen auf Flaute standen. Solche Wartungen werden für gewöhnlich mit einem halben Jahr Vorlauf geplant, weil sie oft mehrere Monate dauern. Viele Rohstoffe wie Industriemetalle sind auch deshalb knapp geworden.

Verändertes Nachfrageverhalten
Während weniger Vorprodukte verfügbar waren, stieg die Nachfrage schneller und stärker als erwartet, zum Beispiel nach elektronischen Produkten und nach Autos. Zuerst zog der Autoverkauf in China an, dann ab Herbst auch in Europa und in den USA. Sowohl Elektronikzulieferer als auch die Autoindustrie orderten daher höhere Chargen an Elektronik/Mikrochips. Die Lieferanten kommen kaum noch mit der Produktion nach.

Der Ukraine Krieg verschärft die bereits vorhandenen Lieferengpässe zusätzlich. Russland und die Ukraine sind bei etlichen Rohstoffen wichtige Lieferanten für den Weltmarkt und der Krieg legt offen wie abhängig Europa davon ist. Denn die Ukraine und Russland sind nicht nur wichtige Energie- und Lebensmittelexporteure. Beide Länder produzieren auch wichtige Inputfaktoren für die Industrie. Nicht nur die Chipindustrie steht vor unsicheren Zeiten. Russland und die Ukraine produzieren auch andere wichtige Metalle, die in der Industrie eingesetzt werden wie Eisen, Stahl, Aluminium, Kupfer, Platin oder Titan. Diese werden in Autos und Smartphones, in Flugzeugen, Maschinen oder im Bauwesen eingesetzt. Die Preise für viele Rohstoffe sind bereits stark gestiegen. Denn Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis.

Die beschriebenen Lieferschwierigkeiten sowie die Rohstoffpreissteigerungen verhindern, dass die Weltwirtschaft nach der Pandemie wieder stark Fahrt aufnimmt. Nahezu alle Branchen sind von der anhaltenden Situation betroffen. Wir von TOEL stehen mit unseren Lieferanten in regelmässigem Austausch, um die sich täglich ändernde Situation zu bewerten. Doch leider werden auch wir von Lieferverzögerungen und Preiserhöhungen nicht verschont. Was uns bleibt, ist die Hoffnung, dass sich gemäss Prognosen die Lage gegen Ende dieses Jahres entspannen sollte.

Quelle: vpbank.com, economiesuisse.ch
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