Upcycling
Was steckt dahinter?

Upcycling – Was steckt dahinter?

In den letzten Jahren ist uns klar geworden, dass Konsum gleichbedeutend mit Verschwendung und Verschmutzung ist. Die Umweltauswirkungen von Fast Fashion, der Verwendung von Plastik für die Lagerung von Lebensmitteln und der Anhäufung von ausrangierter Elektronik sind unbestreitbar.

Wie kann man die Abfallkette durchbrechen?

Eine Möglichkeit ist das Upcyling. Schon gehört davon? Beim Upcycling ist die Idee, einem Produkt mehrere Leben zu ermöglichen. Durch pfiffige Methoden und Prozesse werden gebrauchte Produkte in neue, nützliche Gegenstände verwandelt. Der Rohstoff erlebt dabei wenig Veränderung und bleibt seiner ursprünglichen Form relativ treu, wodurch Energie gespart und ein hohes Mass an Nachhaltigkeit erzielt wird. Ein Beispiel für Upcycling heute wäre die Verwendung von ausgedienten Produkten in der Kreativ-Branche: Sperrmüll wird zu kreativen Möbelstücken, Fahrradreifen oder Feuerwehrschläuche werden zu Gürteln, aus LkW Planen entstehen Taschen oder kaputten Skateboards wird in aufwändiger Handarbeit ein zweites Leben als Designschale eingehaucht (siehe Foto).

Beim weit verbreiteten und bekannten Prinzip des Recyclings werden Produkte – wie der Name bereits verrät – wieder in den Kreislauf eingeführt, aus dem sie einst ausgeschieden sind. Insofern werden Abfallprodukte aufbereitet, in neue Rohstoffe verwandelt, erlangen dadurch einen neuen Nutzen und gelangen so wieder in den Kreislauf zurück.

Unter dem Prozess des Downcyclings versteht man die Umwandlung eines Produktes zu einem qualitativ schlechteren Endprodukt. Dabei werden Abfallprodukte in ihre Grundbestandteile zerlegt, mit neuen Stoffen gemischt und in völlig neuer Form wieder in den Kreislauf importiert. Dieser Vorgang ist oftmals mit erheblichen Energiekosten verbunden. Trotz allem ist Downcycling nicht weniger wichtig als das Upcycling, denn die Verwertung und Wiederverwendung ist der Entsorgung vorzuziehen.

Eine in der Gesellschaft verankerte Kreislaufwirtschaft lässt neue Wirtschaftszweige entstehen, die sich ausschliesslich dem Upcycling und der Wiederverwendung widmen. Dies bietet grosse Chancen für Unternehmen, schafft neue Arbeitsplätze und wirtschaftliche Vorteile und verbessert das ökologische und soziale Bewusstsein.

Unternehmen unterstützen aktiv den Wandel

Vor diesem Hintergrund versuchen Unternehmen und Start-ups nun aktiv, die Art und Weise, wie wir konsumieren und unsere Bedürfnisse befriedigen, zu ändern, indem sie die Idee des «Kaufens» selbst neu definieren. Anstatt neue Produkte zu kaufen, entwickeln sie neue Strategien wie Mieten, Wiederverwenden, Wiederverwerten und Upcycling. Ausserdem haben viele Unternehmen damit begonnen, ihre Produkte und Dienstleistungen als abfallfrei (Zero-Waste) und kohlenstoffarm (CO2 Fussabdruck) zu vermarkten. Das klingt grossartig – ist aber nicht immer ganz einfach.

Zero-Waste ist eine Aussage über die Ethik der Produktion eines bestimmten Gegenstands. Sie besagt im Wesentlichen, dass die bei der Produktion anfallenden Abfälle während der gesamten Produktionskette wiederverwendet oder wiederverwertet wurden. Die Unternehmen und Marken, die dieses Label verwenden, haben ein verantwortungsvolle Produktionssystem, das die Auswirkungen auf die Umwelt minimiert.

Der Fussabdruck weist auf die Treibhausgase und Emissionen (wie CO2 und Methan) hin, die während eines bestimmten Produktionszyklus entstehen. Dazu gehören Herstellung, Verpackung, Transport und Vermarktung. Dies kann auf unterschiedliche Weise berechnet werden, angefangen bei einem einzelnen Objekt bis hin zu einem ganzen Unternehmen oder einer Organisation.

Upcycling wird sowohl Zero-Waste als auch dem ökologischen Fussabdruck gerecht: Es bedarf keiner neuen Rohstoffe, es fällt nur wenig Abfall an, Energie wird eingespart und so der Nachhaltigkeit Rechnung getragen.

Von links nach rechts: Autoreifen-Hocker, Tütenlampe, Koffer-Sessel, Buch-Beistelltisch

Quelle: einfachweniger.ch
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