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Polypropylen (PP) und Polyethylen (PE): ein kleiner Überblick

Von der Beschichtung für Heissgetränkebecher über die Salatschale bis zur Tragetasche: Was wäre die Welt ohne Kunststoff? Doch worin unterscheiden sich Polypropylen (PP), Polyethylen (PE) & Co und welche Vorteile haben sie? 

Kunststoff oder Plastik, wie es umgangssprachlich auch genannt wird, begegnet uns im Alltag überall, denn das Material zeichnet sich vor allem durch seine Vielfältigkeit aus. Ob Formbarkeit, Härte, Elastizität, Bruchfestigkeit und Temperaturbeständigkeit: Je nach Wahl der Makromoleküle und des Herstellungsverfahrens kann Kunststoff in zahlreichen Merkmalen variiert werden. 

Die Abkürzung «P» steht für «Poly» (griechischer Wortstamm), was «viel» oder «mehr» bedeutet. Denn Kunststoff besteht aus natürlichen oder synthetisch hergestellten Polymeren, was «aus vielen gleichen Teilen aufgebaut» bedeutet. Je nach Polymer und wie die einzelnen Moleküle miteinander verbunden sind, ergeben sich die späteren Eigenschaften des Kunststoffs

Die Eigenschaften von Polypropylen (PP)

Polypropylen zeichnet sich durch eine gewisse Härte und hohe Durchstossfestigkeit aus. Es verfügt über eine geringe Wasserdampfdurchlässigkeit und ist sehr beständig gegenüber Fett. PP ist heisssiegel- und schweissfähig. Aus PP lassen sich z.B. non-woven Mehrweg-Tragetaschen fertigen, da sich PP zu sehr leichten Fasern verarbeiten lässt. 

Dafür ist Polypropylen (PP) ideal: 

  • Schalen, die heiss gesiegelt werden 
  • Glasklare Folienbeutel oder Folienzuschnitte 
  • Thermoboxen für den mehrmaligen Einsatz

PP wird in den Qualitäten OPP(A) und CPP weiter zu Folie verarbeitet oder kommt in aufgeschäumter Variante als EPP (gute Isolation) zum Einsatz. 

Die Eigenschaften von Polyethylen (PE)

Polyethylen verfügt über eine hohe Dichte gegenüber Wasserdampf und Fett. Zudem ist es kältebeständig und sehr gut schweissbar. Da es sich gut zu einem Film verarbeiten lässt, kommt es oft bei Folien zum Einsatz. Die Qualität LDPE (geringe Dichte) lässt sich ausserdem sehr gut recyceln. 

Dafür ist Polyethylen (PE) ideal: 

  • Als Sichtfenster und Beschichtung von Verpackungen für fettige Speisen 
  • Tragetaschen und Flachbeutel in zahlreichen Stärken 
  • Als Folienschicht und Aroma- oder Vakuumbeuteln

PE-Folie wird hauptsächlich in den Qualitäten HDPE (hohe Dichte) oder LDPE (geringe Dichte) hergestellt. 

Verpackungsfolie: das Wichtigste in Kürze

Tag ein, Tag aus werden unzählige Artikel verladen und die Paletten ächzen unter der Last. Jedes Palett, das transportiert wird, wird grosszügig mit Kunststofffolie umwickelt. Verpackungsfolie ist ein umfangreicher Begriff. Daher gibt es unzählige verschiedene Folienarten. Hier die bekanntesten: Stretchfolie, Schaumfolie, Luftpolsterfolie

Stretchfolie 

Die Wickelfolie gibt es in verschiedenen Ausführungen: Handstretchfolie, Maschinenstretchfolie 

Schaumfolie 

Sie ist ideal für Glas, denn sie verhindert Kratzer und schützt empfindliche Oberflächen 

Luftpolsterfolie 

Die kleinen Luftkissen federn schwere Stösse ab und verhindern, dass die Artikel beschädigt werden 

Verpackungsfolien sollen die Waren vor äusseren Beschädigungen und beim Transport schützen. Worauf sollte dabei geachtet werden? 

  • Reissfestigkeit 
  • Polsterung schaffen 
  • Flexibilität 

Wichtig

Idealerweise wird auch ein Auge auf die Nachhaltigkeit geworfen. Verpackungsfolien sind aus Plastik gefertigt. Oft sind sie aus recyceltem und 100 % recycelbarem Kunststoff produziert.

Vermeidung vor Wiederverwendung!

Zwar ist die Recycling Bewegung ein wichtiger Schritt in Sachen Nachhaltigkeit. Das Recycling ändert aber nichts daran, dass immer nur ein begrenzter Anteil an Plastik wiederverwendet werden kann. Bei vielen minderwertigen Verpackungen, Mischplastik, mehrschichtigen Verpackungen mit verschiedenen Kunststoffen oder Verpackungen mit Plastikbeschichtung ist es nicht möglich, das Plastik wieder zu verwerten.  

Die wirklich nachhaltigste Lösung ist also, weniger (Plastik-)Abfall zu erzeugen – und das geht am einfachsten, wenn wir weniger Plastikprodukte verwenden. Hierfür müssen sowohl die Konzerne als auch die breite Gesellschaft mit anpacken. 

Plastik ist nicht gleich Plastik: Entsorgung und Recycling

Die Herausforderung beim Plastikrecycling ist die grosse Anzahl an unterschiedlichen Kunststoffsorten. Polypropylen (PP), Polyethylen (PE), Polyvinylchlorid (PVC) und Polyethylenterephthalat (PET) sind nur einige der häufig verwendeten Plastikarten. Sie alle weisen unterschiedliche Eigenschaften auf und können beim Recycling nicht einfach zusammengeschmolzen werden, sonst entsteht ein minderwertiges Produkt. Das Plastik muss somit zuerst getrennt werden, danach wird es gereinigt und mechanisch zerkleinert. Im Anschluss wird Plastikgranulat hergestellt, auch Regranulat genannt. Aus diesem können wiederum neue Plastikprodukte, beispielsweise Verpackungen, entstehen. Heute liegt der Anteil an wiederverwertbarem Plastik etwa bei 50 % – der Rest wird verbrannt.

Trotzdem ist das Recycling gegenüber der Verbrennung sinnvoll: Im Vergleich zur Verbrennung können bei der Herstellung von einem Kilogramm Regranulat drei Kilogramm CO2-Emissionen und ein Liter Erdöl eingespart werden. Zudem wird bei der Herstellung von Recyclingplastik nur halb so viel Energie benötigt wie bei der Herstellung von Primarkunststoffen.

Abfallpyramide

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