Glasherstellung, Glasentsorgung
Für den modernen Menschen ist Glas etwas ganz Selbstverständliches: Täglich treffen wir auf Fassaden, Fenster aus Glas, auf Trinkgläser, Spiegel, oder wir blicken auf unser Smartphone. Der unglaublich vielseitige Stoff ist ein fester Bestandteil unseres Alltags geworden. Allerdings wissen die meisten Menschen keine Antwort auf die Frage, was Glas eigentlich genau ist.
Vor- und Nachteile von Glas
Vorteile
- Glas ist gasdicht, geruchlos, geschmacksneutral
- Glas kann hygienisch gereinigt werden
- Gut recycelbar
- Kann beliebig oft in den Schmelzprozess zurückgeführt werden
Nachteile
- Glas ist spröde und kann bei Stössen leicht zerbrechen
- Glas ist relativ schwer, die Glasdicke kann nicht beliebig reduziert werden
- Glas hat keine gute Ökobilanz
Von der Glasherstellung bis zur Glasentsorgung
Glas ist eine amorphe Substanz, die durch Schmelzen erzeugt wird und aus eher einfachen Zutaten, nämlich Sand, Kalk und Soda, besteht. Mit einer enormen Hitze von 1’600 Grad wird diese Mischung zu Glas verschmolzen.
Das erste bekannte Rezept für Glas stammt übrigens aus dem Jahr 658 vor Christus: «Nimm 60 Teile Sand, 180 Teile Asche aus Meerespflanzen und 5 Teile Kreide und du erhältst Glas.» Bis heute verwenden die Menschen im Wesentlichen die gleichen Rohstoffe, nur in anderen Mengenverhältnissen. Inzwischen sind sowohl die Glasproduktion als auch die Glasqualität immer besser geworden. Gläser sind hervorragende Verpackungen für Getränke, Lebensmittel, Medizin und Parfums. Eine Hülle aus Glas ist hygienisch sauber und sicher schützend, weshalb Produkte lange frisch bleiben und sich Aromen nicht verfälschen. Doch was tun mit Glas, das ausgedient hat?
Ist Recycling Glas qualitativ gut?
In der Schweiz wurde im Jahr 2022 305’290 Tonnen Altglas verwertet. Dies entspricht einer Verwertungsquote von 97 %. Glas ist zu 100 % ohne Qualitätsverlust wiederverwertbar und kann beliebig oft zu neuen Glasverpackungen verarbeitet werden.
Wie umweltfreundlich ist Recycling Glas?
Bei der Betrachtung der Umweltwirkungen schneidet Glas im Vergleich zu anderen Verpackungsarten alles andere als gut ab. Der Hauptgrund: Glas kann nur unter extrem hohen Temperaturen von 1’600 Grad Celsius hergestellt und beim Recycling wieder eingeschmolzen werden. Das kostet viel Energie und verursacht entsprechend viel CO2.
Umso wichtiger ist das Glas Recycling. Je sauberer die gesammelten Glasverpackungen sind, desto mehr Altglas kann eingesetzt werden. Das ist billiger, als deponieren und spart Ressourcen und Energie. Zudem stärkt der Einsatz des Sekundärrohstoffes Altglas die internationale Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Glasindustrie.